Das Spannungsfeld grüne Energie und Naturschutz
Die Windenergie ist ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende und trägt maßgeblich zur Erreichung der Klimaziele bei. Dennoch ist der Bau von Windenergieanlagen ein Eingriff in die Natur und Landschaft – daher muss der Naturschutz im Besonderen während der Planungs- und Bauphase berücksichtigt werden. Die Spannungsfelder bei der Errichtung von Windparks und dem Natur- und Artenschutz sind immer noch deutlich spürbar. Es gibt zahlreiche Gesetze und Regelungen, um den Schutz der Natur und von Vogel- und Fledermausarten zu gewährleisten. Die Windenergiebranche hat mittlerweile mehrere Jahrzehnte Erfahrungen gesammelt und die Einflüsse von Windparks auf deren Umwelt werden in den jeweiligen Projekten gewissenhaft und umfangreich geprüft.
Naturschutz bei der Planung
Bereits bei der Planung von Windenergieanlagen werden die hohen Anforderungen des Naturschutzes berücksichtigt. Das gilt sowohl für die räumliche Planung als auch für die Auswahl des Standortes. Es gibt umfangreiche Gesetze auf Bund- und Länderebene dazu (Bundesamt für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit). Je nach Größe des Windpark-Projektes müssen verschiedene Prüfungen erfolgen: standortbezogene Vorprüfungen, allgemeine Vorprüfungen oder Umweltverträglichkeitsprüfungen, aber auch Artenschutzprüfungen (Details siehe BWE Windenergie und Naturschutz). Diese Prüfungen erstrecken sich mindestens über ein Jahr, meist jedoch über mehrere Jahre. Bei der Artenschutzprüfung beispielsweise geht es nicht nur um den Schutz von Vögeln und Fledermäusen, sondern auch um den Schutz von Insekten, Wildtieren oder Meeresbewohnern. Denn je nach Standort ist sind unterschiedliche Aspekte zu beachten. Bei einer Windkraftanlage im Wald beispielsweise wird auch der Forst mitberücksichtigt und es muss anschließend ggf. für eine Aufforstung gesorgt werden.
Die Vorgaben in Deutschland für die Genehmigung eines Windparks sind sehr streng und es ist Pflicht Naturschutzbehörden und -verbände mit in die Planung einzubeziehen. So kann sichergestellt werden, dass Windenergie im Einklang mit der Natur erzeugt werden kann.
Naturschutz während des Betriebes
Wenn ein Windpark am gewählten Standort genehmigt ist, hört der Naturschutz natürlich nicht auf. Es gibt mittlerweile KI-gesteuerte Systeme, welche sich bspw. dem Vogelschutz verschrieben haben (Künstliche Intelligenz als Treiber der Windkraft). Mit Hilfe solcher Systeme kann die Annäherung von Vögeln an Windkraftanlagen erkannt werden, anschließend schaltet sich die Anlage automatisch ab, so dass keine Gefahr mehr besteht. Zudem werden auch Technologien entwickelt, um bspw. den Schall beim Bau und der Betreibung von Offshore-Anlagen für Meerestiere zu reduzieren.
Zudem kommt dem Repowering von Windkraftanlagen eine hohe Bedeutung in Bezug auf Naturschutz zu. So können bspw. mehrere kleine Anlagen durch eine leistungsstärkere große Anlage ersetzt werden. Das meiste an Material kann dabei wiederverwendet werden. Das schont Ressourcen und Natur.
Fazit
Sowohl bei der Planung als auch beim Betrieb und Weiterbetrieb von Windenergieanlagen wird der Schutz von Natur und Arten berücksichtigt. Projektierer und Betreiber werden zudem auf Grund von Vorgaben und Gesetzen zur gewissenhaften Umsetzung und Beachtung des Naturschutzes verpflichtet. So kann grüne Energie im Einklang mit der Natur die Erreichung der Klimaziele vorantreiben.
Weiterführende Links:
BWE Hintergrundpapier Naturschutz
BWE Broschüre Windenergie und Naturschutz