TOPseven Schäden an Windkraftanlagen

Häufige Schäden an Windkraftanlagen und wie Sie diese vermeiden können

Die Komplexität von Windkraftanlagen hat auf Grund immer höher werdender Effizienz und Leistungsstärke zugenommen. Dadurch steigt auch das Risiko von Schäden an den Anlagen. Diese reichen von Getriebeschäden über elektrische Schäden bis hin zu Blitz- oder sogar Brandschäden. Diese können für den Betreiber Ausfallzeiten und für die Versicherungen hohe Kosten mit sich bringen – die ggf. vermeidbar wären.

Mittlerweile sind Konstruktions- und Berechnungsmethoden sowie optimierte Fertigungsverfahren im Einsatz, welche das Risiko schmälern. Dennoch können und werden Schäden an Windkraftanlagen immer wieder auftreten. Betriebsüberwachungssysteme, CMS (Condition Monitoring Systems), Fernüberwachungssysteme und regelmäßige Wartungen/Inspektionen schützen am ehesten vor Schäden. Früherkennung ist hier das Stichwort.

Auftretende Schäden an Windenergieanlagen

Getriebeschaden

Die Getriebe von Windkraftanlagen sind besonderen Belastungen wie bspw. hohen Kräften durch Windböen, Turbulenzen oder Turmschwingungen ausgesetzt. Daher kann es zu vorzeitiger Materialermüdung und auch Materialablösungen und -ausbrüchen kommen.

Rotorschaden

Durch die hohe Zahl der Lastwechsel kann es zu Schäden am Rotor kommen. Diese gehören mit zu den teuersten. Kleine Fehler während der Konstruktion und Fertigung können im Laufe der Zeit zu einem hohen Schaden führen, genau wie durch Abrasion hervorgerufene mechanische Beschädigungen. Vereisungen bspw. können zu einer Unwucht im Rotor führen, aber auch Schäden an weiteren Anlageteilen verursachen.

Blitzschaden

Auf Grund ihrer Höhe sind Windkraftanlagen ein häufiges Ziel für Blitzeinschläge. Im Durchschnitt ist jede Anlage einmal im Jahr davon betroffen. Ein Blitzeinschlag kann zu Schäden an den Rotorblättern (Abplatzungen, Risse, Abknicken), der Sensorik oder den elektronischen Schaltanlagen führen.

Brandschaden

Ein Brandschaden kann durch Überspannung oder aber Defekten der Elektronik ausgelöst werden. Die häufigste Ursache für Brände sind Blitzeinschläge. Feuer verursacht einen enormen Schaden an der gesamten Anlage und führt fast immer zu einem Totalschaden. Die Löschung eines Brandes ist auf Grund der enormen Höhe der Anlagen fast unmöglich.

Elektrischer Schaden

Elektrische Schäden können am Umspannwerk, Kabeln oder bspw. den Halbleiter-Bauelementen vorkommen. Diese können durch Brände, Überspannung oder ähnlichem ausgelöst werden.

Schäden am Turm

Auch die Tragstrukturen einer Windenergieanlage können aus den unterschiedlichsten Gründen Schäden davontragen. Diese können je nach Turmart bspw. Risse oder Abplatzungen sein.

Die Liste an Schäden kann sicher noch weitergeführt werden, die oben aufgelisteten sind jedoch besonders zu betonen, denn diese verursachen meist die höchsten Kosten. Doch mit der optimalen Prävention können Schäden vermieden werden.

Vermeidung von Schäden – Schadensprävention

Schäden an Windkraftanlagen können nicht gänzlich vermieden werden, trotzdem gibt es einige Möglichkeiten, um die Risiken zumindest zu minimieren.

Zum einen sollte sowohl ein Betriebsüberwachungssystem als auch ein Fernüberwachungssystem eingesetzt werden, um jederzeit über den aktuellen Stand informiert zu sein. Zum anderen sollten regelmäßige Wartungen und Inspektionen, auch über die gesetzlichen Vorschriften hinaus, durchgeführt werden. Denn werden mögliche Schäden, bspw. kleine Risse oder auch der Defekt des Blitzschutzes, frühzeitig erkannt, können diese rechtzeitig behoben und ggf. schwerwiegende Folgen und hohe Kosten vermieden werden. Auch wenn diese Maßnahmen Zeit und Geld kosten so ist dennoch beides gut investiert. Zudem gibt es mittlerweile gerade im Bereich Wartung und Inspektion innovative Methoden wie bspw. drohnengestützte Inspektionen oder eine berührungslose Blitzschutzmessung.

Der BWE (Bundesverband für Windenergie) bietet zudem Mitte März ein Online-Seminar zum Thema an: Schäden und Schadensprävention bei Windenergieanlagen